Der Dienst im Netzwerk einfacher Gemeinden
Es ist wichtig
anzumerken, dass die mobilen Dienste aus Epheser
4,11 nicht mit den Leitern einer lokalen
Gemeinde gleichzusetzen sind. Vielmehr bilden
sie eine unabhängige und selbständige Einheit.
War die Entwicklung im Netzwerk positiv, werden
die Dienste mit den Ältesten der Gemeinden
auf kooperativer Weise zusammenarbeiten. Es gibt
nur eine Ausnahme, nämlich in der Gründungsphase
einer neuen Gemeinde. In dieser Zeit wird der
Dienst, also der Apostel und der Prophet auch
die Leitungsfunktion in der neuen lokalen
Gemeinde haben. Er ist dann sozusagen der erste
Älteste der Gemeinde, weil es noch keine
erfahrenen Jünger gibt, die diese Funktion
übernehmen. Rechtzeitig aber müssen sich die
Diener aus dieser Funktion zurückziehen, um sich
auf ihren eigentlichen Auftrag zu besinnen,
unerreichtes Gebiet zu durchdringen, neue
Gemeinden zu gründen und die bestehenden
Gemeinden von außen zu stärken. Wenn sie das
nicht tun, dann blockieren sie früher oder
später den organischen Zyklus, aus dem immer
wieder neue Älteste und Dienste kommen.
Apostel,
Propheten, Lehrer und Evangelisten sind Leiter
in der übergeordneten Gemeinde und nicht in der
lokalen. Sie sollen auch nicht das
Leitungsgremium eines Netzwerkes von mehreren
Gemeinden sein, das bleibt ebenfalls den
Ältesten vorbehalten, andernfalls bauen sie eine
neue Kirchenhierachie auf. Und auf keinen Fall
sind sie die Präsidenten einer neuen
Denomination. Trotzdem sollen und werden die
Dienste auch innerhalb der lokalen Gemeinde
vertreten sein, weil sie dort, in ihrer
„geistlichen Heimat“ zur Reife gekommen sind und
weil im Normalfall aus der Gemeinde immer wieder
neue Dienste hervorkommen werden und das braucht
Zeit. In der organischen Struktur eines
Netzwerkes von einfachen Gemeinden werden die
freigesetzten Dienste aber in der Regel neben
den Gemeinden eine selbständige Einheit bilden.
Zusammen mit den Gemeinden bilden sie eine große
apostolische Familie oder Sippe.
Eine wichtige
Aufgabe der Dienste ist es, vollmächtig in die
Gemeinde hineinzusprechen, um Konflikte und
Probleme zu lösen. Wenn sie den nötigen
„Abstand“ zur Gemeinde haben und den Überblick
behalten, können sie objektiver auftreten.
Von sich selbst
aus hat der Dienst keine Vollmacht zum Wirken in
der lokalen Gemeinde, er braucht dazu ein
Mandat, das ihm von den Ältesten, bzw. von der
Gemeinde gegeben wird. Unter normalen Umständen
wird der apostolisch- prophetische Dienst, in
den Gemeinden, die von ihm gegründet wurden,
eine natürliche Autorität haben, doch kann er
diese nicht immer einfordern. Am Beispiel des
Paulus sehen wir, dass es eine Zeit gab, wo er
seinen Einfluss in der korinthischen Gemeinde
nur schwer geltend machen konnte, obwohl diese
Gemeinde von ihm gegründet wurde. Das folgende
Schaubild soll die Verknüpfung des Dienstes mit
dem Netzwerk einfacher Gemeinden zeigen.
Ein Dienst sollte
nicht versuchen für sich alleine zu wirken,
Zusammenarbeit mit anderen Diensten ist immer
besser, um wirkungsvoller sein zu können. Der
Dienst im Team ist eine Gemeinschaft von
berufenen Dienern für einen gemeinsamen von Gott
gegebenen Auftrag. Teamarbeit ist keine
Erfindung unserer Zeit, sondern ein Ausdruck des
Reiches Gottes von Anfang an. Schon Paulus
berücksichtigte die Prinzipien der Teamarbeit in
seinem Dienst und bevor er auf Missionsreise
ging, stellte er ein Team für den Dienst
zusammen.
Das kooperative
Gabenteam der Gemeinde sind alle Glieder, das
verantwortliche Team für die Aufsicht des
lokalen Gemeindenetzwerkes sind die Ältesten,
das verantwortliche Team in der überörtlichen
Gemeinde ist das Eph.4,11- Team in gegenseitiger
Ergänzung.
Copyright Richard Schutty
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